Praxis für logopädie Paulus Nöfer
Sprachstörungen
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Sprachstörungen:
Therapie nach neurologischen Erkrankungen
Sprache
Jeder hat sich schon einmal in einer Situation wiedergefunden, in der er „sprachlos“ war. Oft lag es uns schon auf der Zunge oder wir wussten hinterher, was wir hätten sagen sollen.
Die Sprache ist komplex und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
So hat unser Alltag großen Einfluss auf unser Sprachvermögen. Je nach Anforderung wird unsere sprachliche Kompetenz auf- und ausgebaut.
Bei einer Sprachstörung handelt es sich um eine Einschränkung der Sprache, die durch eine zentrale Schädigung im Gehirn hervorgerufen wurde.
Ursachen:
Zumeist wird das Sprachzentrum durch einen Schlaganfall geschädigt (ca. 80%). Genauso kann aber auch eine Hirnblutung, ein Hirntumor oder ein Schädel-Hirn-Trauma Auslöser für eine Sprachstörung sein.
Eine Sprachstörung hat für die Betroffenen enorme Auswirkungen auf ihren Alltag!
Sie kann dazu führen, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, selbständig ohne Hilfe zu bestehen.
Diese Schädigung kann sehr unterschiedliche Symptome zur Folge haben.
Die zumeist gestellte medizinische Diagnose lautet „Aphasie“, was aus dem Griechischen so viel heißt wie „ohne Worte“!
Ganz ohne Worte sind die Betroffenen hingegen selten.
Folgende Symptome sind häufig in unterschiedlicher Ausprägung zu beobachten:
mögliche Symptome der Sprache:
- Wortfindungsstörungen
der Betroffene weiß zumeist genau, welchen Begriff er in einem Zusammenhang benutzen will. Ein Zugriff auf das entsprechende Wort ist aber erschwert oder kann nicht realisiert werden.
“…es liegt mir auf der Zunge…!“ - Sprachverständnis
Häufig ist bei einer Sprachstörung auch das Verstehen von Sprache betroffen. Hier kann sowohl das Verstehen der gehörten Wörter (auditives Verstehen) als auch das Verstehen von gelesenem Text (Lesesinnverstehen) betroffen sein.
Unser Sprachverständnis im Alltag besteht zu bis zu 70% aus nonverbalem, also nichtsprachlichem Verstehen. Wir verstehen also überwiegend über die Situation, die Person und der Art und Weise, wie diese Person sich ausdrückt. Nur zu einem geringeren Teil verstehen wir über das konkret gesprochene Wort.
Und auch das Verstehen der Wörter kann auf bestimmte „Schlüsselwörter“ eingeschränkt sein, man spricht auch von „Schlüsselwortinterpretation“.
Ein Beispiel:
„Unsere Tochter hat schon wieder eine Klassenarbeit mit sehr gut geschrieben!“
“xyxyxyx-Tochter-xyxyxyxyxyxyxyxyx-Klassenarbeit-xyxyx-sehr gut-xyxyxyxy!
Hier sieht man, dass für das Verstehen des Inhaltes eigentlich nur wenige Begriffe des ganzen Satzes wesentlich sind.
Der Betroffene Aphasiker hat aber die mit xy bezeichneten Wörter gar nicht verstanden, er blendet sie unwillkürlich aus und scheint „adäquat“ zu verstehen. So scheint ein funktionierendes Sprachverständnis vorzuliegen!
Sollte also ein Betroffener scheinbar adäquat auf seine Umgebung reagieren, bedeutet das nicht unbedingt, dass sein Sprachverständnis in Ordnung ist!
Eine differenzierte Untersuchung des Sprachverständnisses ist daher sehr wichtig!
-Schriftsprache
Der Betroffene hat Schwierigkeiten beim Schreiben. Das können schon kleinere Veränderungen in seiner Handschrift sein. Es kann soweit führen, dass sogar einzelne Buchstaben (Grapheme) nicht erkannt und/oder geschrieben werden können.
-Lautbildung
Die Sprechleistung der betroffenen kann bei einer Aphasie ebenso in Mitleidenschaft gezogen werden. (siehe Dysarthrie).
Dabei werden Einzellaute oder Einzelsilben vertauscht oder Verdreht. Das kann nur vereinzelt auftreten oder sogar bis zur totalen Unverständlichkeit führen.
Eigenwahrnehmung der Sprache
Bei bestimmten Formen der Aphasie kann es dazu kommen, dass die Betroffenen gar nicht wahrnehmen, dass sie unverständlich sprechen. Sie reagieren oft ungeduldig oder sogar zornig auf alle Interventionen bezüglich ihrer Sprache. Stellen sie selbst doch gar nicht fest, dass sie „Kauderwelsch“ sprechen. Mitunter haben diese Betroffenen dann auch keine Kontrolle über ihre Sprechleistungen und Reden „ ohne Punkt und Komma“!
Sprechapraxie
Bei einer Apraxie handelt es sich um eine Planungsstörung.
Alle unseren Bewegungen werden auf einer bestimmten Ebene im Gehirn geplant. Das betrifft auch die Sprechbewegungen.
Bei einer Sprechapraxie werden diese Planungen gestört.
Eine Sprechapraxie kann im Zusammenhang mit einer Aphasie auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Symptome:
Bezeichnend für eine solche Einschränkung ist das Suchen nach einer passenden Mundbewegung.
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Kindliche Sprachstörungen
Während der Sprachentwicklung, die sich bis zum Alter von ca. 12 Jahren erstreckt, bauen Kinder ihre Fähigkeit zu sprechen schon von Geburt an langsam auf.
Dazu bedarf es bestimmter körperlicher und kognitiver Voraussetzungen, die die Entwicklung eines normalen Sprachvermögens möglich machen.
Die Dyslalie ist eine Lautfehlbildung.
Das heißt, ein Kind kann einen oder mehrere Laute in einem bestimmten Alter noch nicht fehlerfrei oder gar nicht aussprechen.
Dabei entwickeln sich die einzelnen Laute nicht auf einmal und zum gleichen Alter.
Das klassische Lispeln ist beispielsweise eine Lautfehlbildung.
Für eine altersgerechte Sprachentwicklung ist es unerlässlich, dass das Kind gut hören kann. Eine Mittelohrentzündung kann das Hörermögen eines Kindes zum Beispiel durchaus einschränken.
Das kann dann dazu führen, dass es einzelne Laute nicht in sein Sprechvermögen aufnehmen und entsprechend umsetzen kann.
Genauso können auch Funktionen im Mundbereich dazu führen, dass Laute nicht korrekt ausgesprochen werden können, wie zum Beispiel eine nicht kräftige Zunge.
Sprachentwicklungsstörung oder –verzögerung
Sind die oben beschriebenen Lautfehlbildungen mit weiteren sprachlichen Auffälligkeiten kombiniert spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung oder Sprachentwicklungsverzögerung.
Diese kann beispielsweise in einer zusätzlichen grammatikalischen Einschränkung und/oder einem geringen Wortschatz auffällig sein.
Das Stottern bedarf einer genauen Unterscheidung!
Denn in einem gewissen Alter ist eine sogenannte Redeunflüssigkeit ganz normal, man sagt uch, die Kinder können dann gar nicht so schnell sprechen, wie sie wollen.
Ein Stottern ist erst bei bestimmten Symptomen gegeben und sollte auch nur dann so genannt werden.
Die bedeutenden Symptome sind eine auffällig häufige Wiederholung von Lauten, Silben oder Wörtern. Ebenso kann es zu einem erhöhten Druck beim Sprechen kommen, die Kinder bleiben beispielsweise auf einem /b/ länger hängen. Eventuell kommen noch körperliche Bewegungen o.ä. hinzu, quasi um aus dem /b/ wieder herauszukommen.
Erst wenn solche Symptome auffallen, spricht man vom kindlichen Stottern. Eine Therapie ist dann dringend zu empfehlen und auch sehr aussichtsreich.
Kindliche Stimmstörungen
„Kinder dürfen laut sein!“!
Das stimmt- aber nur bedingt!
Denn wenn Kinder ihre Lautstärke zu extrem über ihre Stimme einsetzen, also viel herumschreien, dann kann das die Stimmbänder ernsthaft verletzen.
Die Kinder klingen andauernd heiser, haben eine brüchige Stimme oder sprechen regelrecht mit einer piepsigen, hohen Stimme!
Eine solche Stimmstörung tritt nach meiner Erfahrung leider immer häufiger auf und wird vielfach unterschätzt.
Eine Therapie ist hier zum Schutz einer stabilen und gesunden Stimme unbedingt erforderlich!
Hinweis:
Jemand, der durch eine Aphasie betroffen ist, ist nicht unbedingt auch schwerhörig. Schon oft habe ich erleben müssen, dass diese Patienten sehr laut angesprochen oder sogar angeschrien werden!
Für ein persönlichen Erstgespräch können Sie mich jederzeit erreichen.